Bibliotheken

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Nach 1800 erfreute sich die geradläufige Treppe bei den Planern einer besonderen Beliebtheit. Beim Bau der Staatsbibliothek in München gelang es Friedrich von Gaertner eine geradläufige Treppe zu bauen, die man nach ihrem beziehungslosen Grundschema auch in einem Schloss, Rathaus oder Gerichtsgebäude einbauen konnte. Er schuf eine Prachttreppe mit einer Breite von 6,95 m und einer Länge von 24 m. Sie verbindet den Eingang direkt mit dem Lesesaal, was einem Besucher die Orientierung sehr vereinfacht.
Im zweiten Weltkrieg wurde das Gebäude zu 85% zerstört und beim Wiederaufbau wurde die Treppe in ihrer schmucken Gestaltung geringfügig modernisiert.

Staatsbibliothek, München

Die Bayerische Staatsbibliothek (BSB) in München ist die zentrale Landesbibliothek des Freistaates Bayern

Die Bayerische Staatsbibliothek (BSB) in München ist die zentrale Landesbibliothek des Freistaates Bayern

 

Die BSB ist eine der bedeutensten europäischen Universalbibiliotheken

Die BSB ist eine der bedeutensten europäischen Universalbibiliotheken

 

Bauherr: Ludwig I. König v. Bayern
Architekt: Friedrich v. Gaertner (1791-1847)
Bauzeit: 1832-1843
Stufen: 54
Zwischenpodest: 1 – Tiefe 278 cm
Treppenbreite: 695 cm
Untertritt: 3 cm
Stufendicke: 3 cm

Ermitage St. Petersburg, Aufgang zur Bibliothek
Bei einem Besuch Münchens war Zar Nikolaus I von der Alte Pinakothek so begeistert, das er Leo von Klenze 1839 zum ersten Mal nach Petersburg einlud und ihn mit dem Entwurf der neuen Eremitage beauftragte. Leo von Klenze, der von König Ludwig I als Geheimer Oberbaurat und Hofbauintendant mit der klassizistischen Umgestaltung Münchens beauftragt worden war, unternahm mehrere Reisen zu antiken Stätten in Griechenland und Italien, auch zusammen mit dem bayrischen König, der als Sammler antiker Kunstwerke bekannt war. Leo von Klenze reiste insgesamt sieben Mal nach Sankt Petersburg.

 

Die Treppe überwindet eine Höhe von 8,30 m

Die Treppe überwindet eine Höhe von 8,30 m

 

Die Treppe befindet sich noch im Originalzustand

Die Treppe befindet sich noch im Originalzustand

 

Bauherr: Zar Nikolaus I (1796 – 1855)
Architekt: Leo von Klenze (1784-1864)
Bauleiter: Ingenieur Terebeniev (1795-1864)
Bauzeit: 1839-1851
Treppenbreite: 595 cm
Stufen: 69
Zwischenpodeste: 2 – Tiefe 220 cm
Steigungsverhältnis: 12/38 cm
Material: Carrara Marmor
Stufendicke: 2,5 cm
Untertritt: 3 cm

 

Universitätsbibliothek, Leipzig

 Die Bibliothek entstand 1543 durch eine Schenkung des aus der albertinischen Linie der Wettiner stammende Herzog Moritz von Sachsen. Der Grundstock für die Bibliothek war die Zusammenführung verschiedener Büchersammlungen mehreren Klöster während der Refomrationszeit. Aufgrund des starken Anwachsens der Bücherbestände, u.a. die Übernahme der Goethe – Sammlung des Verlegers Salomon Hirzel, vor allem aber durch die steigende Verlagsproduktion im 19. Jhd. wurde ein Umzug in ein größeres Gebäude notwendig.

Der im Neorenaissancestil 1889 – 1891 errichtete Neubau des Architekten Arwed Rossbach erhielt die Bezeichnung „Bibliotheca Albertina“. Gewaltige Hallen mit Treppenaufgänge zu versehen stammt aus der Barockzeit. Auf der Treppenmitte, dem Podest der imposante Prachttreppe ließ der Architekt eine kunstvolle Figur aufstellen, die zum einen der räumlichen Gestaltung zugeordnet ist, zum anderen aber auch den Besucher zum Treppensteigen animieren sollte.

Die Treppe bildet den Mittelpunkt der Eingangshalle

Die Treppe bildet den Mittelpunkt der Eingangshalle

Porto, Portugal

Der Buchladen Lello (Jugenstil) zählt zu den schönsten Buchläden Europas. Photographie: José Lust Braga, Estudio 161 (2001)

Der Buchladen Lello (Jugenstil) zählt zu den schönsten Buchläden Europas. Photographie: José Lust Braga, Estudio 161 (2001)

 

Das öffentliche Bibliothekswesen hat in Portugal eine lange Geschichte. 1833 wurde in Porto die erste öffentliche Bibliothek gegründet. Um das Bildungssytems zu unterstützen ordnete die Regierung an, dass in allen Bezirkshauptstädten öffentliche Einrichtungen einzurichten seien.
Da es bis zur Umsetzung mehrere Jahrzehnte dauerte, behalf man sich in der Zwischenzeit mit Fahrbibliotheken.
Die Livraria Lello e Irmào (deutsch: Buchhandlung Lello und Bruder) wurde 1869 in der Rua das Carmelitas 144 gegründet und hat einen bibliographischen Bestand von mehr als 60 000 Publikationen.

Lesesaal der Universität Vilnius, Litauen

Die Universität wurde 1570 als ein Jesuitenkollegium gegründet

Die Universität wurde 1570 als ein Jesuitenkollegium gegründet

Im Bestand der als Jesuitenkollegium 1570 gegründeten Universität befinden sich u.a. einmalige Dokumente zur litauischen Geschichte und ein Buch aus dem Jahre 1467. Der Lesesaal der Bibliothek ist für die Öffentlichkeit zugänglich.

Lesesaal im Castello Sforzesco, Mailand

Lesesaal im Castello Sforzesco

Lesesaal im Castello Sforzesco

Unter der Herrschaft der Sforza entstand 1450 an Stelle der zerstörten Burg der Familie Visconti eine Schlossanlage im Renaissancestil und wurde der Sitz der Herzöge von Mailand. Im Hauptgebäude, 1456 von Francesco Sforza als Ospendale Maggiore (großes Hospital) erbaut, befindet sich heute der Sitz des Rektors und der Universitätsverwaltung. Die gesamte Schlossanlage wird als Museum genutzt und ist Ort für zahlreiche Ausstellungen.

Literaturnachweis: Livraria Lello & Irmäo
Wikipedia
Verfasser: Wolfgang Diehl 2016